zeitis[t!]

20. August 2023 geschrieben von Roland

Haarscharf

Ein Haarschnitt musste her. Mein Lieblingsmensch war unzufrieden mit dem Spliss (den Tannenbäumen, wie wir es aus der Werbung gelernt haben) am Ende der noch länger gewordenen Haare, der das Kämmen erschwerte.

Ein Friseur, ein Königreich für einen Friseur. Aber in der Kürze der Zeit war da nichts zu machen.

Ich glaubte mich zu erinnern, dass in einer alten Fernseh-Unterhaltungssendung einer Frau die Haare kopfüber geschnitten wurden. Der Trick bestand darin dass in dieser Position die Haare nach unten hingen und der Schnitt parallel zum Fußboden durchgeführt wurde.

Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass ich dadurch zum offiziellen Stylisten erklärt wurde.

Mir ging die Düse und der Arsch auf Grundeis, aber es war nichts zu machen. Ich musste mutig werden und der Angst eine Beziehung zu ruinieren begegnen.

Das abgeänderte Verfahren ging wie folgt. Haariger Mensch liegt auf dem Rücken mit dem Kopf am Fußende des Bettes ohne Fußteil und den Kopf soweit draußen, dass dieser nahezu in die Position aus der Show gebracht werden konnte. Dabei wird der Kopf, der nicht mehr auf der Unterlage liegt weit nach hinten, unten 'fallen gelassen'. Die Haare hängen nach unten.

Der Rest ist einigermaßen einfach. Geraden Schnitt durchführen, kontrollieren, bei Bedarf einzelne Strähnen korrigieren. Dabei lieber etwas weniger abschneiden, weiter Kürzen ist ja kein Problem, Verlängern dagegen schon.

Zu meiner großen Verwunderung war mein Lieblingsmensch auch noch zufrieden mit dem Ergebnis.

Ich fürchte ich habe eine neue Aufgabe, Verzeihung Kompetenz zu meinem Leben hinzugefügt.

Nur damit eines deutlich klar wird. Ich kann keine Haare schneiden. Ich kann nur einen Trick, wie ein alter Zirkushund.

Dass ich nicht komplett daneben lag, habe ich danach(!) durch Recherche z.B. durch diesen Beitrag Stufenhaarschnitt selber schneiden ... bestätigt gefunden, der eine abgewandelte Form beschreibt, die man auch selbst durchführen kann, wenn man schwindelfrei, gelenkig und ein wenig risikofreudig ist (schließlich muss man dafür je nach Länge der Haare auf einen Stuhl steigen).

Etiketten:

Lebenskniff, Mach es selbst, Optimalismus